Lagebericht
Ziele erreicht und Lehren gezogen
Das Jahr «nach Covid» und allenfalls «vor der Energiekrise» geht zu Ende. Swiss Tennis darf sich sportlich und finanziell über ein grossartiges Jahr freuen, konnten die gesetzten Ziele doch praktisch alle erreicht oder sogar übertroffen werden. 2022 wird jedoch auch als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem der bisher beste Schweizer Tennisspieler aller Zeiten seinen Rücktritt erklärt.
Swiss Tennis-Präsident René Stammbach blickt auf das Schweizer Tennisjahr 2022 zurück.
Der emotionale Rücktritt von Roger Federer vom aktiven Spitzensport liess im September kein Auge trocken. Was Federer als Sportler und als Mensch für das Schweizer Tennis, die Schweiz und den globalen Tennissport allgemein geleistet hat, ist historisch und wird weiterbestehen. Ebenso wie die Hoffnung, dass Roger Federer auch in Zukunft in irgendeiner Form den (Schweizer) Tennissport mitprägen wird. Ich sage an dieser Stelle ganz einfach: Danke, Roger!
Zu den Zielen, die erreicht wurden, gehören zuallererst die grossartigen Erfolge unsere Athlet:innen auf allen Stufen. Mehr dazu finden Sie in der Rubrik Spitzensport und unserem Jahresrückblick. Die herausragenden Ergebnisse dienen uns allen als Ansporn und Motivation, denn als Nachwuchsförderverband sind es solche Leistungen, an denen wir in der Öffentlichkeit gemessen werden. Mit dem Weltmeistertitel bei den Frauen im November hat die Schweiz den noch fehlenden letzten grossen Erfolg in der Weltsportart Tennis feiern dürfen. Doch nicht nur deshalb dürfen wir ganz unbescheiden festhalten: die Schweiz ist eine Tennisnation.

Das untermauern auch die Zahlen und Statistiken des vergangenen Jahres, die wir hier für Sie zusammengefasst haben. Die Mitgliederzahlen unserer Clubs und Center sind so hoch wie seit 2014 nicht mehr. Auch die Lizenzzahlen sind gestiegen und befinden sich mittlerweile auf dem Höchststand seit 2016. In Europa sind wir die Nummer 1 (zusammen mit Frankreich) was die Anzahl Tennisspieler:innen im Vergleich zur Bevölkerung angeht. Und nicht zuletzt bewegt Tennis in der Schweiz gemäss Jugend + Sport von allen Sportarten am drittmeisten Kinder. Der Tennissport in der Schweiz scheint somit nach einigen Jahren der Stagnation aufzublühen.

Auch finanziell steht Swiss Tennis auf einer sehr gesunden Basis, die es uns ermöglicht, die Förderung junger Talente weiter zu intensivieren und Plattformen und Sprungbretter für die sportliche Weiterentwicklung auszubauen. Zum positiven Resultat, das im Finanzbericht im Detail erläutert wird, haben wie immer viele Faktoren beigetragen: so durfte Swiss Tennis bei den Sponsoringengagements mit grosser Dankbarkeit einen Zuwachs vermerken. Nebst der Verlängerung von langjährigen Partnerschaften wie Securitas (Spitzensport) und Swica (Breitensport) stiess auf Stufe «Main Partner» neu die Vaudoise im Bereich Nachwuchs und als Mobilitätspartner ab 2023 Alfa Romeo dazu.
«Wir danken einerseits den genannten Behörden für Ihren Einsatz, andererseits auch unseren Mitgliedern für den umsichtigen Umgang während dieser Krise und der Unterstützung, die sie uns bei unserem Einsatz während Corona haben zukommen lassen.»
René Stammbach, Präsident Swiss Tennis
Dass sich insbesondere die Arbeitswelt wegen – oder dank?! – COVID-19 massiv verändert hat, stellten auch wir fest. Nachdem der grösste Teil unserer Mitarbeitenden in den letzten beiden Jahren fast ausschliesslich im Home Office ihre Arbeit ausgeübt haben, musste auch das Swiss Tennis-Team nach der Rückkehr in die Geschäftsstelle in Biel zuerst wieder als Team zusammen wachsen.
Die Pandemie hat vielfältige Spuren hinterlassen. So mussten wir einen ungewöhnlich deutlichen Anstieg der Fluktuationsrate feststellen, der durch den Fachkräftemangel akzentuiert wird. Die Erwartungen und Anforderungen von Arbeitnehmer:innen wie auch Arbeitgeber haben sich merklich verändert. Dem muss Rechnung getragen werden, wenn ein Team funktionieren soll.
Um allfällige Schwachstellen in der Organisationskultur festzustellen, hat sich die Geschäftsleitung von Swiss Tennis im Herbst entschieden, eine tiefgehende anonyme Mitarbeiterbefragung durch einen externen Partner durchführen zu lassen. 100% unserer Mitarbeitenden haben daran teilgenommen und die Ergebnisse der Befragung, die dem Schweizer Durchschnitt entsprechen, sind in einem ersten Schritt bereits allen Mitarbeitenden präsentiert worden. Im ersten Quartal 2023 folgen dann die nächsten Schritte: abteilungsweise Erarbeitung von Lösungsansätzen, welche schliesslich konsolidiert ab Mitte Jahr in einem konkreten Massnahmenplan münden sollen.
Wir möchten an dieser Stelle allen unseren Mitarbeitenden aufrichtig für Ihren Einsatz danken. Nicht nur für ihre Bereitschaft, den Wandel bei Swiss Tennis mitzutragen, sondern auch für ihr tägliches Engagement für und mit Swiss Tennis und dem Schweizer Tennis, ihr Bestmögliches zu leisten.

Das Jahr 2023 werden wir mit den im Berichtsjahr vom Zentralvorstand beschlossenen neuen Bereichsstrategien in Angriff nehmen. Dazu kommen neue Promotionsaktivitäten, die sich schwerpunktmässig mit dem attraktiven Spielkonzept des «Digital Court» an Familien richtet und mit der Weltmeisterinnen-Aktion, mit der Frauen und Mädchen ihre allererste Wettkampflizenz kostenlos erhalten werden.
Wir danken allen, die sich auf vielfältige Art und Weise für den Tennissport in der Schweiz einsetzen und freuen uns, ihn gemeinsam weiterzuentwickeln.

Präsident Swiss Tennis

Geschäftsführer Swiss Tennis